Tourismus
  HOME > TOURISMUS > reisebericht 3
   

Winnis Weltfahrt

Ankunft in Guatemala - 10.10.2000

Bin gerade in Cobán angekommen. Meine innere Uhr ist noch ganz durcheinander. Ist bisher alles gut gelaufen. Gleich suche ich mir mal ein Hotel zum Abspannen oder geh mal zur Sprachenschule. Was essen muss ich auch noch. Das Wetter ist etwas Waschküche. Ich kann mich noch nicht entscheiden. Ein wenig Rumänien, ein bisschen Deutschland, Tropen, irgendwie alles. Ich hatte gerade 5 Stunden Busfahrt. Das Internet ist hier recht langsam. Mal sehen, wie es später funktioniert.

Winnis E-Mail vom 11.10.00 an seine Eltern:
(sollte auch noch an andere gehen) Bin in Coban/Guatemala angekommen. Heute geht die Spanischlernerei noch los. Es regnet in Strömen, deswegen macht es mir auch nichts aus. Ansonsten natürlich alles halb so schlimm, wegen Gefährlichkeit und so. Ein Unterschied besteht allerdings schon mal darin, dass überall Wachen mit Shotguns stehen und auf die Waren in den Läden aufpassen. Das Klima ist recht angenehm. Nicht zu heiß, nicht zu kalt... Traveller sind auch einige unterwegs. So richtig alleine bin ich jetzt schon nicht mehr und hier soll es angeblich sehr abgeschieden sein!!

Polizei20.10.00 Hallo Hallo....
Moskitoschwärme, Guerillas, korruptes Militär, fiese Polizeibeamte, meterlange Schlangen, Bäume hoch wie Wolkenkratzer, undurchdringlicher Urwald, Schlangeneier groß wie Fußbälle, Affen und Löwen..... ...das alles habe ich noch nicht gesehen. JETZT BIN ICH IN GUATEMALA !!!! Durch den Flug ist man zwar körperlich schnell hergebeamt, die Seele hinkt aber ein wenig hinterher. Ein kleines Statement zur Anreise: Sie ist lang(weilig) gewesen. Ich war apathisch, nicht bei der Sache, noch zu Hause, irgendwo. Sehr real war allerdings, dass der neue Flachmann ein paar Schluck Schnaps im Handgepäck gelassen hat. Dementsprechend zog ich ab Madrid eine Fahne hinter mir her. Der Anflug auf Guatemala City rüttelt mich etwas auf. Durch die Wolkenschicht und da liegt es plötzlich. DAS ZIEL: LATEINAMERIKA. Hügel, immergrüner Wald, die Stadt eingebettet - riesig und niedrig. Von oben geschäftig und chaotisch. Man kann auch Slums sehen, - eigentlich fast nur... Das soll es sein? Fehler? Dumm? Abenteuer? Watt weiß ich. Ich bin auf Ärger eingestellt. - Es kommt aber keiner. Passkontrolle und Zoll sind null Problem. Zack, 90-Tage-Visum. Zusammen mit einem Italienerpärchen geht es mit dem Bus in die berüchtigte "Zone 1" . Als es dunkel wird, sind wir im Hotel. Ganz einfach, oder? Ohne langen Stadtaufenthalt fahre ich mit dem 1.Klasse-Bus nach Cobán. Durch einige Protestmärsche und brennende Blockaden der Indegenas, verzögert sich die Fahrt etwas. Aber mir kommt es nicht sehr bedrohlich vor. Ankunft Cobán - Hotel - Suche der Sprachschule. Alles läuft nach Plan. Mittwoch beginnt der Unterricht und ich wohne bei meiner Familie. Es regnet sehr viel. Sogar einige Häuser sind bis Halshöhe abgesoffen. Deswegen ist auch kein Fliessendwasser im gesamten Viertel mehr oder nur sporadisch. Zum Waschen muss ich mir Regen - oder Brunnenwasser aus dem Innenhof holen. Meine Familie besteht aus 12-18 Hausbewohnern. Sehr quirlig, laut, lustig und gewöhnungsbedürftig.

Erste Eindrücke

12.10.00:
KochenDie Tortillas und Frijoles hängen mir jetzt schon zum Hals heraus. Morgens-Mittags-Abends. Ich sortiere meine Sachen und dann mich. Im Moment nervt mich alles ein wenig an. Wasser habe ich auch keines. Ich bin froh über meinen MD-Player. Da kann ich nichts Anderes hören. Weil sie Winfried nicht aussprechen können werde ich "Lief" gerufen. Leider ist die Konversation etwas mager, sonst wäre es um einiges spaßiger. Inzwischen geht es schon gar nicht mehr ohne Tortillas und Frijoles. Nur morgens hätte ich doch gerne ein Müsli oder ein Honigbrot.... Ein kleines Abenteuer vom Wochenende: Nachdem wir (meine Lehrerin, zwei andere Schüler und ich) eine Feierei bis 1 Uhr morgens hatten, stehe ich zu hause vor verschlossener Tür. Obwohl die Hunde bellen und ich klingele, macht niemand auf. Mir bleibt nur die 4m Hauswand via Fenstergitter zu erklimmen. Über Nachbars Haus, springen und klettern, schaffe ich es in mein Zimmer. Die Hunde kläffen die restliche Nacht durch. Ob die Familie sich wundert? Ich kann es nicht direkt heraushören. Als nächstes besorge ich mir einen Schlüssel. Landschaftlich ist es hier nicht so umwerfend. Natürlich ein paar Bananen-Plantagen, Orangen, Palmen, Avocados.... Es ist ein netter Ort zum Lernen. Klimamäßig 22-24 Grad und viel Regen (Schirmi ist überall dabei). Der Einzelunterricht findet in einem kleinen Raum statt. Spanisch auf spanisch mit un poco Englisch. " Joo mast lärn öt. Joo mast mäik säntenses. Sät is weri importän...... Ich bin einfach nur zu blöde zum Lernen. Tausend Vokabeln, Zeiten.... Immer kurz vor 7 aus den Federn (welche Federn?), wenn Wasser da ist schön kalt duschen und dann leckere Tortillas mit Frijoles. Hmm. Dann kommt der Unterricht. Ist das Vergnügen? Nee! Aber watt mutt, datt mutt !! Einen kleinen (Kultur-)Schock bekommt man schon. Wenn ich eine Gabel zum essen bekomme, bin ich froh. Ebenso, wenn ich eine Leckerei (gute Schokolade/ Bonbon) im Laden finde. Als ich frisch angekommen war, hat mir ein kanadisches Mädchen ne halbe Marabu aufgefressen. Jetzt weiß ich, warum sie so gierig war.

Chicken-BusDie Autobusse sind meist alte US-Schulbusse. Klein, bunt, lustig, alt, schön, laut und stinkig. Alle Autos sind ohne Kat. Das merkt man sofort. Keuch, hust! Dritte Welt? Als ich mit einem Mitbewohner an der Stadtmüllkippe vorbeikomme, sind Kinder dabei, sich dort die "besten" Sachen herauszuwühlen und gleich nebenan zu campieren. Manche Häuser erinnern mich eher an einen (Flicka-)Stall, als an eine menschliche Behausung. Angst um mein Leben ? Nein. Hier in Cobán zumindest nicht. Man darf sich halt nicht zur falschen Zeit am falschen Ort aufhalten (die alten Spielregeln). Bisher habe ich hier immerhin mehr Travellerinnen gesehen. Auf 5 Frauen kommt 1 Mann und viele sind solo unterwegs. Fotografieren ist noch am problematischsten. Kamera aus dem Plastikbeutel, Foto, Kamera in den Beutel. Wie die Paparazzia. Nächstes Wochenende geht es mal raus. Semuc-Champey, ein Wasser-Naturschauspiel. Angeblich einer der schönsten Plätze Guatemalas. Hasta Luego Winni 27.10.00 Hallo Gerald, Mal eben nur ein paar News. Ich werde jetzt noch bis Di. Spanisch haben. Mi ist hier dicke Party in Guatemala. Dann geht es ab Do. für 3 Tage in die Berge. Projekto de Quezal. Danach hau ich hier endgültig ab, aus Coban. Das Wetter geht mir hier langsam auf den Sack. Zu viel Regen. Nicht richtig warm , nicht richtig kalt. Gichtwetter. Wahrscheinlich wird es über Tikal nach Mexiko gehen. Habe zwar kein Reiseführer, soll aber ne nette Gegend sein. Mit dem Spanisch geht es so "poco a poco" aber auch nicht mehr. In 3 Wochen mal eben lernen läuft es dann doch nicht. Bevor ich die Kurve kratze, schreibe ich noch ein Bericht. Semuc-Champey, Biotope de Quezal... Das wird spätestens Mo. 06.11. sein. Das Wetter und die Sprachbarriere sind nervig. An das Essen kann man sich halbwegs gewöhnen. Ansonsten bis demnächst

04.11.00
Liebe Leute, die mir Schreiben möchten. Leider habe ich zur Zeit keine Adresse in Aussicht. Also vorerst mal weiter E-Mailen. Mit den Berichten wird`s immer ein wenig hin- und her gehen. Im Stil, in der Fülle, je nach Laune. Außerdem können Wiederholungen vorkommen.- einfach überlesen. Wer sich gelangweilt fühlt, kann auch konkrete Interessen anmelden. Vielleicht gehe ich darauf ein. Ansonsten freue ich mich natürlich ab - und an über News aus Old-Germany. Danke Cord. Leider kann ich dann nicht immer Seitenweise Antworten schreiben. Das liegt aber garantiert nicht an Faul- oder Trägheit. Dank auch an meinen Bruder Theo, der sich wegen mir einen Haufen Arbeit aufhalst und Euch diesen Internetkontakt ermöglicht. Eigentlich wollte ich ja gar nicht nach Mexiko, aber nun werde ich wohl doch vorbeischauen. Der Unterricht geht ziemlich schleppend voran. Irgendwie kommt nichts mehr rüber. Es fehlen zu viele Vokabeln und ich komme nicht hinterher. Deswegen habe ich beschlossen, die Lernerei für unbestimmte Zeit zu unterbrechen.. Vokabeln werden natürlich weiterhin "reingeprügelt". In dieser unterrichtsfreien Zeit geht`s erst nach Tikal im Norden. Von dort weiter nach Mexiko und retour nach Guate. In Quezaltenago ( Xela) wage ich vielleicht noch 2 Wochen geregelte Schule. In drei Wochen mal eben Spanisch lernen ist für mich dann doch nicht zu machen. Semuc-Champey war ein Super-Natur -Erlebnis. Mir hat es sehr gut gefallen.

BusMuy Bonito !! Morgens um 5 Uhr nehme ich den Bus. 4 Ami-Girls sitzen auch schon drinnen. Damit reduziert sich die vorgenommene Spanisch-Praxis drastisch. Englisch ist auch wichtig und man kann schließlich nicht alles haben !!! Wie schon mal erwähnt, die Fahrten gehen meist mit alten US-Schulbussen. Sie sind zwar nett anzusehen, aber dafür ist alles etwas klein geraten. Zur Abfahrt ist er randvoll. Man sitzt mindestens zu dritt auf einer Minibank. Für große Personen kann es durchaus zu einem "Schlangenmensch-Akt" ausarten. Du sitzt also erst mal, freust dich darüber und die fahrt geht los. Kaum aus der Stadt, ist der Asphalt verschwunden. Spätestens hier begreift man, warum für 60 km 3 ½ Stunden benötigt werden. Langsam schlafen deine Beine ein, der Hintern schmerzt, es ist heiß und schaukelt wie verrückt. Man braucht viel Geduld. Hier kann man mit Sicherheit seine persönlichen Grenzen testen. Auf dem Rückweg z.B. ist dem vollbesetzten Bus kurz nach der Abfahrt das Kühlwasser ausgelaufen. Neues Wasser besorgen, auffüllen und zwei Steigungen weiter. Wieder auffüllen und wieder und wieder.... . Ein paar Mitreisende versuchen mit ihren Macheten ein Stopfen für das Leck zu schnitzen. Sehr spontan verlasse ich das Gefährt um die restlichen 50 km auf der Ladefläche eines LKW zurückzulegen. Auch kein Geschenk - Staub, Abgase, stehen, und gut festhalten damit man nicht über Bord geschleudert wird. Junge, Junge...! Oder zuletzt mit einem Pick-up. Man denkt, "Jetzt passt aber wirklich keiner mehr drauf" aber... hier noch eine Maya-Familie mit zwo Sack Mais, 2 Einzelgänger und kurz vor Schluss hängen sich noch ein paar Feldarbeiter hinten dran. Etwas mulmig ist mir schon zumute, in den steilen Abfahrten und den Kurven (Elchtest). Hoffentlich halten die Bremsen. Die Karre ist alt und gnadenlos überladen.. TÜV ???

Die Umgebung

Cuevas Ray Marcus nahe Coban:
Eine Höhle mit sehr kleinem Eingang und einem Fluss innerhalb. Die schönste, die ich bisher besucht habe. Privatgrundstück: kleiner Plausch mit der netten Besitzerin (auf Spanisch) und Kaffee/Kuchen dazu. Den Rückweg bestreite ich mit einem fetten Jeep, getönte Scheiben.... Kolumbianer. Eine sehr rasante Tour. Ich glaube, der ein oder andere Hund hat ein Stück Rute gelassen und die Maya, die sich nur durch einen Sprung ins Gebüsch retten konnten, haben ein wenig mehr Groll auf die Oberschicht. Ein bisschen lustig fand ich es ja auch. Samstag war großer Abtanzball vom Sohnemann der Familie. Abitur in einer Militärschule. Das Fest findet natürlich in der Militärzone statt. Wir sind fast die ersten im Saal. Ein bisschen blöd mit Wanderschuhen zwischen Abendkleidern. Eine Band die Xylophon (Marimba) spielt, eine Theke, Tische und Stühle und eine Tanzfläche sind vorhanden. Es ist Selbstverpflegung angesagt. Es kommt für mich Paddeltourstimmung Knonsen* auf. (*Anm. d. Red.: Knosen = Knop/Hansen-Adventuretours, unser familieninterner Ansprechpartner für Normal - und Wildwassertouren im norddeutschen Raum) Netterweise setzt man mir, sozusagen als Gesprächsanreger, zwei Schönheiten gegenüber. Keine Musik, Neonbeleuchtung, eine kichernde und beobachtende Familie, Pepsi aus Plastikbechern und ein Winni plus zwei Mädels, die sich ein wenig serviert vorkommen. Man fängt eine Unterhaltung an. Irgendwann wird es auch voll, die Musik geht los. Ein paar Whiskey, zappeln zu Latinodisko. Es wird immer paarweise getanzt, auch beim zappeln. Das eine Mädchen darf gar nicht Tanzen, weil angeblich verheiratet. Ein wenig veräppelt komme ich mir schon vor. Erst die Turboschnitten und dann dürfen sie nichts. Naja… andere Länder andere Sitten.

QuetzalBiotopo de Quetzal:
Abgesehen davon, dass ich diesen Vogel nicht gesehen habe, ein sehr netter Nebelwald. Aber meine Welt sind dann doch eher Felsen, Berge und Wasser und nicht so ein tropfende, wuchernde grüne Hölle. Die Tiere würde ich gerne mal sehen. Aber wo sind die denn, die ganzen Affen und Schlangen? Eco Quetzal Projecto de Quetzal Meine letzte Veranstaltung in diesen Breiten verbringe ich bei einer original Maya-Familie in den Bergen. Organisiert durch ein Sozi-Projekt in Coban. Man zahlt einen Beitrag und wohnt dafür 2 Nächte + Verpflegung und wird im Nebelwald herumgeführt. Ich packe mir trotzdem einen Sack Verpflegung extra ein. Das Essen ist dann oben auch gut zum Abnehmen. Entweder weil man es verschmäht und hungert oder weil man es in sich reinhaut und Durchfall bekommt. Der Kaffee ist sicher und die Tortillas auch. Die Berglandschaft mit fliehenden Nebelfetzen, das ferne Rauschen der Bäche und des Windes vermisse ich schon seit Bulgarien. Ich freue mich über diesen ruhigen Ort. Andererseits bin ich auch glücklich nach zwei Nächten wieder abzusteigen, mit der erneuten Bestätigung, aus einer anderen Welt zu stammen. Babygequacke in der Nacht, essen auf dem Lehmfußboden, viel Schmuddel, Nahrung die mir nicht liegt Unglücklich kommt mir diese Familie nicht vor, hungern tut sie auch nicht, soll man was ändern? Ich weiß es nicht. Nur, dass es sehr schwer ist. Mir juckt es schon nach 2 Stunden in den Fingern einen ordentlichen Holzstapel zu bauen, die Feuerstelle zu verbessern…. Aber das ist hier schon seit -zig Jahren so. Also lieber nicht. Immerhin kommt mein 1-Hilfe-Set noch zum Einsatz. Oscar schneidet sich in den Finger. Schnürt seinen Arm ab und verbindet sich mit einem Stofflappen. Das wird natürlich alles geändert. Abschnürung weg und ein steriles Pflaster mit einer Mullbinde um die Wunde. Eigentlich müsste sie vom Arzt genäht werden, aber davon kann ich ihn nicht überzeugen. Tja. harte Naturburschen. Ich gebe ihm noch ein Set zum wechseln. Heute muss ich Coban verlassen. Zum einen, weil ich hier schon seit 3 1/2 Wochen bin und zum anderen weil mir vorhin der Hofhund entwischt ist. Ich kann zwar nicht so richtig was dafür, aber ich habe auch keine Lust zu diskutieren. Ach… der kommt schon wieder wenn er Hunger hat. Tschüss bis Peten - Mexiko…..

Flores (Guatemala)

06.11.00
Ich bin jetzt hier in der Affenhitze in Flores im Peten. Dürften so um 30 Grad sein. Der Plan mal was anderes als Cobán zu machen, kommt bei mir ganz gut an. So wie es aussieht, werde ich erst mal Tikal angucken. Später (nächste Woche) mach ich dann vielleicht an einem Projekt mit. Tiere, in so einer Art Zoo, - pflegen und aufs Aussetzen vorbereiten. Das ganze gegen Kost und Logie. Mal schauen.
Ich war ab und an auch auf der Seite zum gucken. Ich sehe die neuen GB-Einträge ja durch E-Mail sowieso. Freut mich aber, das sich Leute eintragen von denen ich es gar nicht gedacht hätte. Schön, schön. Hier kostet Internet die Hälfte. Den nächsten Bericht ca. in 3 Wochen. Friert nicht so dolle. Ich schwitz schon ohne mich überhaupt zu bewegen. Ums Eislaufen beneide ich euch aber. Auch wenn`s nur in der Halle ist... Gruß Winni

09.11.00
Hallo Leudde,
hier ist das Net zwar billiger, dafür ständig am abstürzen. Ich riskier mal eine Postadresse: Winfried Weigel, Lista de Correos, Antigua-Guatemala, GUATEMALA, Centro America die Regeln dafür: Nachname unterstreichen, keine Titel und keine Anreden wie Herr oder Hr. blabla, die Post muss bis Ende 2 Dezemberwoche allerspätestens da sein!! Kein Schnickschnack keine Kohle oder sonstige Wertsachen- am besten per Email bescheid sagen, was auf dem Weg ist. mehr eigentlich nicht, - mal sehen wie es klappt.....
Bis dannemanski
Winni

Berichte 5.11. - 12.11.
05.11. So. Mit Chickenbus. Schöne Berge, Wasserfälle, Fluss,....., Stille, Motorschaden. Wir stehen eine knappe Stunde bis die Maschine wieder läuft. Immer bergab. Mit jedem Meter wird es wärmer. 150 km Strecke in 6 h und 15 Grad Celsius wärmer als in Coban. In El Estor ist Geburtstagsfeier des Ortes, Marimba und Feuerwerk. Männer rennen in Drahtgestellen durch die Menge. An den Gestellen sind Böller und Knallzeug befestigt.

06.11. Mo. Agua Caliente. Den ganzen Tag im Wasser paddeln. Zwei Flüsse, ein kalter, ein heißer, fließen zusammen. Der heiße als Wasserfall. Sehr schön. Abend in Rio Dulce. Bierchen mit Holländerpärchen und einer Deutschen.

07.11. Di. Zermürbende Fahrt nach Flores (Peten) 6h. Absteige/Hotel für 15 Q => 5 DM. E-mailen. Abendessen mit Kanadierin.

08.11. Mi. Suche das Arcasoffice. Ein Projekt in dem Tiere aus dem illegalen Handel auf die Freiheit vorbereitet werden.Finde das Büro. Nach Tikal werde ich den Zoo suchen um dort zu arbeiten.

09.11. Do. Chicenbus nach El Remate, klappt auf Anhieb. Unterkunft ist schön ruhig. Direkt an einem See. Palmen, laues Lüftchen, was will man mehr. Das Biotop in der Nähe ist nicht sehr umwerfend. Ich schwitze durch den Park und sehe gerade mal einen blöden Affen. Italiener sind mit mir im Haus Eso. Gubbelhuhn zum essen. Ich fühl mich ein wenig allein. Der Abend ist schön. Glühwürmchen, laue Luft. Vollmond, ein Bierchen aber kein vernünftiger Gesprächspartner.

10.11. Fr. Fast verpennt. Durch Zufall um Viertel nach Fünf aufgewacht. Um halb sechs kommt der Minibus nach Tikal....Tikal ist sehr beeindruckend. Ich ärger mich, daß ich nicht in den Ruinen schlafen kann weil Solo. Abends toller Sonnenuntergang am See. Franzosen. Nett unterhalten.

11.11. Sa. Eigentlich wollte ich über Mittag "El Remate" verlassen. Es ist zu heiß und ich bleibe noch einen Tag... Kajaktour auf dem See. Sonnenbrand. In der Dämmerung darf ich für lau mit einem Touriboot auf Krokodilsafari. Tolle Fahrt und sogar ein kleines Krokodil.

Berichte 12.11. - 18.11.
12.11. Richtung Flores mit Chickenbus. Im Nirgendwo aussteigen. Keiner weiß was von Arcas. Sonne brennt. Pickup 10 km in den Dschungel... Über einen Pfad komme ich schließlich ans Ziel. Hier mitarbeiten? Kein Problem. Allerdings kostet es in der Woche 80 US$. Dafür wird die Verpflegung von Mensch und Tier finanziert. Jetzt sehe ich mal die Tiere des Djungels. Affen, Papageien ,Aras...
Ausflug mit der Belegschaft zu einem Aussichtspunkt. Eine Israelin, Kanadierin Luxemburger.. . Die Unterkünfte sind gut und die Verpflegung auch... Nachmittags schwimmen. Zimmergenosse "Paul" aus Luxemburg. Ruhiger netter Kerl. Dschungelexperte. Hatte vor einem Jahr Malaria und passt auf, daß er nicht gestochen wird. Hier gibt es Malaria und Dengue. Ich habe die M.Prophylaxe und werde auch Stiche so gut es geht vermeiden. Andere Volunteers sind... Gritta aus Holland (sehr redselig), Jenny aus Kanada (Dauervolunteer für ein halbes Jahr und nettes Mädel). 3 feste einheimische Arbeiter, ein Dr. (Marco), zwei Frauen aus Japan und eine Köchin (Dona Joanita).

13.11. Mo. Tagesablauf Arcas: 6 Uhr aufstehen. Käfige reinigen und anschließend füttern. Am schlimmsten, weil die Tiere Hunger haben. Papageien, Aras schreien, picken in die Haare nerven beim saubermachen, Affen genauso. Überall Stress...- 8 Uhr Frühstück. Danach irgenwas.- 11 Uhr Käfige reinigen.- 13 Uhr Mittag.- 14 Uhr füttern danach Freizeit. ( schwimmen, schreiben, gammeln.)- 19 Uhr Abendbrot.- 21 Uhr schlafen meistens, weil müde und es gibt nicht viel zu tun.

Hier gibt es Loros (Papageien), Guacamayas (Aras), Spinnenaffen, Tepescuintles, Tucan, Tigrillos... in den Käfigen.In freier Wildbahn, im "Garten", Skorpione, Schlangen, Mosquitos, Taranteln, Ameisen, Kakerlaken...Abends Schach spielen mit Paul.

14.11. Di. Beim Unkrautjäten am Volunteerhaus steige ich nach der ersten Skorpionbegegnung auf Schaufel statt Hände um.

15.11. Mi. Die Tigrillos werden zwecks Freilassung untersucht. Narkose, Blutuntersuchung, Körper allg... sehr interessant. Wir dürfen alles mit angucken. Abends kommt mein Flachmann zum Einsatz (Whiskey).

16.11. Do. Beim Unkrautjäten zwei Taranteln gesehen. Man stumpft langsam gegen solch Getier ab... Das es in Deutschland kalt ist, kann ich kaum nachvollziehen. Liege in der Sonne auf dem Badesteg, ein laues Lüftchen, ein Tucan ganz in der Nähe, zwischen durch ins Wasser springen. Vermissen? Eine Gitarre, Skates oder Schlittschuhe und die alten Freunde. Tja, man kann nicht alles haben.

17.11. Fr. heute ist Stadttag von 17 - 19.30h. Die Zeit ist zu knapp. E-mailen, einkaufen, Briefmarken, Desinfektionsmittel...Mit Pickup hin und zurück mit Lancha über den See. Ich kann das erste Mal hier den "kleinen Wagen" und den Polarstern entdecken.

18.11. Sa. 3 Israelis Verstärkung. Bald muss man sich schon um die Arbeit schlagen!! Das erste Mal seit meiner Abfahrt in Coban, etwas Regen am Nachmittag.

Berichte 19.11. - 22.11.
19.11. So. Heute ist das GROSSE Fußballspiel. Arcas gegen das Dorf auf`m Bolzplatz. Die Mannschaften sind mindestens so abenteuerlich wie das Spielfeld. Von Gummistiefeln, Wanderschuhen, Badelatschen über Fußballschuhe und Barfuss ist alles vertreten. Ab 12 Jahren wird mitgespielt und so bis 45. Die Zuschauer bringen Sonnenschirme und Klappstühle mit. Das ganze Szenario dauert gute 1 1/2 h am Vormittag in brennender Hitze. Trotz einem Internationalem Team verliert Arcas traditionsgemäß (5:8).
Am Nachmittag mit Paul den nahen Petencito-Zoo besucht. Dort gibt es, als Attraktion auch zwei Betonrutschen (50m). Die eine führt in den großen See und die zweite in eine kleine Lagune (in der es auch Krokodile gibt). Das weiß aber anscheinend auch nicht jeder. Ich habe dort mal eine Frau runterrutschen sehen...
Morgen ist "Day Off" für Paul und mich. In Flores einige Email und Einkauf, Bank, blabla... Janny fährt auch mit rüber, (Lancha übern See nach Flores) um an irgendeiner Sitzung teil zu nehmen.

20.11. Mo. Wir haben von 6.30 -14 Uhr Zeit, alles zu erledigen. Das erste Mal den Chat getestet. Funktioniert eigentlich ganz gut. Schade, dass man keine unliebsamen Personen rauswerfen kann. Bin aber damit so zufrieden, weil unkompliziert.
Karten kloppen mit den Israelis. Ein Japaner ist für eine Nacht bei uns im Schlafhaus. Der Junge schnarcht wie verrückt. Bis auf einen haben alle eine schlechte Nacht.

21.11. Di. Alle wirken irgendwie müde... Witze, den Japaner (falls er noch eine Nacht länger bleibt) in die Quarantäne zu stecken. Da ist noch ein Käfig frei!
Nicht viel zu tun, weil viele Hände. Hospital. Baumaterial rumräumen. Haufenweise Skorpione und Krabbeltiere. Eine spannende Arbeit. Neue Überlegung, Mittelamerika etwas schneller als geplant zu durchqueren. Die übrige Zeit in Südamerika investieren (Ecuador, Peru). Floh im Ohr, - kommt von Paul. Nu, - ersmol Mechiko die nächste Woche. 20.30 h alles schläft. Werde noch Musik hören. Langsam kenne ich die 6 MD`s.

22.11. Mi. Noch mehr Volunteers. Ein Kanadier und zwei Mädels aus England.. ärgerlich. Die interessante Arbeit wird rar. Zeit für einen Tapetenwechsel. Mo. ist Stichtag. Datt war`s erst mal für Heute.. Gute Nacht. Winni

   
© 2005 by Maren Grub ● All rights reserved ● Impressum